Wenn Sie ein freundliches Gesicht in einer Menschenmenge erkennen, verdanken Sie das einer Reihe von anatomisch unterschiedlichen Regionen im Gehirn. Diese werden als ventrale Sehbahn bezeichnet und verarbeiten visuelle Informationen, indem sie Hinweise, die wir sehen, mit Dingen wie Erinnerungen, Emotionen und Werturteilen verbinden, die in anderen Teilen des Gehirns gespeichert sind. Seit Jahrzehnten wissen Neurowissenschaftler, dass die ventrale Sehbahn stark auf bestimmte Arten von visuellen Hinweisen wie Körper, Szenen und geschriebenen Text reagiert. Jetzt hat ein Forscherteam des MIT einen unerwarteten Neuzugang auf dieser Liste entdeckt: Essen. Bei der Analyse der fMRT-Gehirnscans von acht Personen, die Tausende von Bildern betrachteten, stellten die Forscher fest, dass die ventrale Sehbahn des Gehirns konstant in einer "hochselektiven Weise" auf Bilder von Lebensmitteln reagiert - obwohl nicht klar ist, ob diese Reaktion durch unmittelbaren Hunger, eine höhere Wertschätzung des Geschmacks oder eine grundlegende Sehnsucht des Eidechsengehirns nach Nahrung bedingt ist.