Der Traum von der Entwicklung eines "Sportmedikaments", das den Muskelaufbau unterstützt, indem es die molekulare Wirkung eines intensiven Trainings oder einer vernünftigen Ernährung nachahmt, ist eine großartige Idee, die jedoch mit einem entscheidenden Problem konfrontiert ist: Sie ist so verdammt kompliziert. Fitness ist ein komplexes physiologisches Phänomen, und Sport löst weit verbreitete, vielfältige und unvollständig verstandene molekulare Reaktionen in verschiedenen Geweben des menschlichen Körpers aus. Wie sollen da die richtigen Biomoleküle pharmazeutisch angesprochen werden? Nach Ansicht von Forschern am MIT und in Harvard könnten seltene mesenchymale Stammzellen, die im viszeralen Fett und in der Skelettmuskulatur vorkommen, ein wichtiger Ansatzpunkt sein. Bei der Analyse von mehr als 1.000 Genen in verschiedenen Geweben von Mäusen, die von den gegensätzlichen Auswirkungen von körperlicher Betätigung und fettreicher Ernährung betroffen waren, entdeckten die Wissenschaftler gewebeübergreifende Wechselwirkungen zwischen mesenchymalen Stammzellen. Diese Zellen könnten eine bisher unterschätzte Rolle bei der Reaktion des Körpers auf Fettleibigkeit und körperliches Training spielen.