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16.5.2022

Muskelschwund im Alter - Was können wir dagegen tun?

Im Laufe der Jahre schwindet die Muskelmasse im Körper, und Kraft und Leistung nehmen ab. Dieser Prozess beginnt früher, als vielleicht angenommen wird.

Hanteln liegen auf Holzboden

Kelly Sikkema

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Im Laufe der Jahre schwindet im Allgemeinen die Muskelmasse im Körper, und Kraft und Leistung nehmen ab. Dieser Prozess beginnt früher, als vielleicht angenommen wird. Sarkopenie - definiert als altersbedingter Muskelabbau - kann etwa im Alter von 35 Jahren beginnen. Ab dem 40. Lebensjahr verlieren Erwachsene alle 10 Jahre bis zu 8% ihrer Muskelmasse. Wird nichts dagegen unternommen, gehen bis zum 80. Lebensjahr schleichend rund 30 bis 50% der Muskelmasse verloren.

Mit der Masse geht auch die Leistungsfähigkeit verloren und mit ihr die Selbstständigkeit und Lebensqualität. Alltägliche Tätigkeiten wie Gehen, Putzen, Einkaufen und sogar Anziehen sind nicht mehr möglich. Bei älteren Menschen mit mittelschwerer bis schwerer Sarkopenie ist die Invalidität 1,5 bis 4,6 mal höher als bei Menschen mit normaler Muskelmasse. Schwache Muskeln erschweren auch das Gleichgewicht beim Bewegen oder sogar beim Stehenbleiben. Auch die Fähigkeit, sich nach einer Operation oder Verletzung zu erholen ist nicht mehr vorhanden.

Der Verlust von Muskelkraft und -masse ist nicht der einzige Faktor, der zum altersbedingten Rückgang von Funktion und Mobilität beiträgt. Die Mitochondrien - die energieproduzierenden "Kraftwerke" in den Zellen - nehmen in ihrer Anzahl und Effizienz ab. Auch das Nervensignalsystem, das die Muskelfasern für Aufgaben rekrutiert, lässt mit zunehmendem Alter und mangelndem Gebrauch nach.

Es ist zwar verlockend, all diese Veränderungen allein dem Alterungsprozess zuzuschreiben, doch die Nichtnutzung der Muskeln spielt eine größere Rolle, als viele Menschen vermuten.

Studien legen nahe, dass Kraft- und Leistungstraining dazu beitragen kann, diese Auswirkungen umzukehren und die Muskelfunktion wiederherzustellen. Muskelaufbau ist bis ins hohe Alter möglich, daher sollte jede Möglichkeit genutzt werden, sich zu bewegen.

Mit guter Ernährung kann die Sarkopenie ebenfalls gebremst werden. Im Alter wird Eiweiß vom Körper schlechter verwertet, obwohl er gleichzeitig mehr davon benötigt. Proteine sind essentielle Bausteine für Muskelgewebe und daher sollten ältere Menschen gezielt mehr davon zu sich nehmen. Empfohlen wird eine tägliche Proteinzufuhr von 1,0–1,2 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht.

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Im Laufe der Jahre schwindet im Allgemeinen die Muskelmasse im Körper, und Kraft und Leistung nehmen ab. Dieser Prozess beginnt früher, als vielleicht angenommen wird. Sarkopenie - definiert als altersbedingter Muskelabbau - kann etwa im Alter von 35 Jahren beginnen. Ab dem 40. Lebensjahr verlieren Erwachsene alle 10 Jahre bis zu 8% ihrer Muskelmasse. Wird nichts dagegen unternommen, gehen bis zum 80. Lebensjahr schleichend rund 30 bis 50% der Muskelmasse verloren.

Mit der Masse geht auch die Leistungsfähigkeit verloren und mit ihr die Selbstständigkeit und Lebensqualität. Alltägliche Tätigkeiten wie Gehen, Putzen, Einkaufen und sogar Anziehen sind nicht mehr möglich. Bei älteren Menschen mit mittelschwerer bis schwerer Sarkopenie ist die Invalidität 1,5 bis 4,6 mal höher als bei Menschen mit normaler Muskelmasse. Schwache Muskeln erschweren auch das Gleichgewicht beim Bewegen oder sogar beim Stehenbleiben. Auch die Fähigkeit, sich nach einer Operation oder Verletzung zu erholen ist nicht mehr vorhanden.

Der Verlust von Muskelkraft und -masse ist nicht der einzige Faktor, der zum altersbedingten Rückgang von Funktion und Mobilität beiträgt. Die Mitochondrien - die energieproduzierenden "Kraftwerke" in den Zellen - nehmen in ihrer Anzahl und Effizienz ab. Auch das Nervensignalsystem, das die Muskelfasern für Aufgaben rekrutiert, lässt mit zunehmendem Alter und mangelndem Gebrauch nach.

Es ist zwar verlockend, all diese Veränderungen allein dem Alterungsprozess zuzuschreiben, doch die Nichtnutzung der Muskeln spielt eine größere Rolle, als viele Menschen vermuten.

Studien legen nahe, dass Kraft- und Leistungstraining dazu beitragen kann, diese Auswirkungen umzukehren und die Muskelfunktion wiederherzustellen. Muskelaufbau ist bis ins hohe Alter möglich, daher sollte jede Möglichkeit genutzt werden, sich zu bewegen.

Mit guter Ernährung kann die Sarkopenie ebenfalls gebremst werden. Im Alter wird Eiweiß vom Körper schlechter verwertet, obwohl er gleichzeitig mehr davon benötigt. Proteine sind essentielle Bausteine für Muskelgewebe und daher sollten ältere Menschen gezielt mehr davon zu sich nehmen. Empfohlen wird eine tägliche Proteinzufuhr von 1,0–1,2 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht.

Experte

München

Dr. Markus Kemper

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