Longevity
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25.3.2025

Umwelt & Altern: Warum das Exposom entscheidend ist

Warum nicht nur Gene, sondern auch Umweltfaktoren über Gesundheit und Altern bestimmen

Group of people hiking in nature

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In der Longevity-Forschung wird immer deutlicher, dass nicht nur unsere Gene, sondern vor allem unsere Umwelt und unser Lebensstil über unsere Gesundheit und Lebensdauer entscheiden. Ein neues Konzept, das sogenannte Exposom, rückt dabei immer stärker in den Fokus. Doch was steckt dahinter, und wie können wir dieses Wissen für ein längeres, gesünderes Leben nutzen?

Was ist das Exposom?

Der Begriff Exposom beschreibt die Gesamtheit aller Umweltfaktoren, denen ein Mensch im Laufe seines Lebens ausgesetzt ist. Dazu zählen nicht nur offensichtliche Einflüsse wie Luftqualität, Ernährung oder Bewegung, sondern auch soziale und psychologische Faktoren, Stress, Schlafgewohnheiten sowie der Kontakt mit Umweltgiften oder Mikroorganismen.

Während das Human Genome Project in den letzten Jahrzehnten unser Verständnis der genetischen Grundlagen von Krankheiten revolutioniert hat, zeigt sich zunehmend, dass Gene allein nicht unser Schicksal bestimmen. Vielmehr sind es die Wechselwirkungen zwischen Genetik und Umweltfaktoren, die über Gesundheit oder Krankheit entscheiden. Wissenschaftler fordern daher ein umfassendes Human Exposome Project, um die Auswirkungen dieser Faktoren besser zu verstehen. Eine aktuelle Studie unterstreicht die Bedeutung dieses Ansatzes und zeigt, dass bis zu 90% der Krankheitslast auf modifizierbare Umweltfaktoren zurückzuführen ist.

Warum ist das Exposom so wichtig für Longevity?

Unsere Langlebigkeit hängt maßgeblich davon ab, wie gut unser Körper mit Umweltbelastungen umgehen kann. Chronische Entzündungen, oxidativer Stress und epigenetische Veränderungen sind zentrale Mechanismen des Alterns, die durch Umweltfaktoren entweder verstärkt oder abgemildert werden können. Ein optimiertes Exposom kann:

  • Entzündungsprozesse reduzieren und Zellalterung verlangsamen,
  • das Immunsystem stärken,
  • die kognitive Gesundheit fördern,
  • und das Risiko für altersbedingte Krankheiten senken.

Wie können wir unser eigenes Exposom positiv beeinflussen?

Obwohl viele Umweltfaktoren außerhalb unserer Kontrolle liegen, gibt es zahlreiche Möglichkeiten, unser individuelles Exposom aktiv zu gestalten:

1. Ernährung optimieren

Eine vollwertige, antioxidative und entzündungshemmende Ernährung mit frischem Gemüse, gesunden Fetten und hochwertigen Proteinen kann den Körper schützen und regenerieren.

2. Giftstoffe vermeiden

Chemikalien in Kosmetika, Reinigungsmitteln und Plastikprodukten können sich negativ auf den Hormonhaushalt und die Zellgesundheit auswirken. Der bewusste Verzicht auf belastete Produkte hilft, die toxische Last des Körpers zu reduzieren.

3. Schlaf und Regeneration priorisieren

Guter Schlaf ist essenziell für die zelluläre Regeneration und den Abbau von Stresshormonen. Die Reduzierung von Blaulicht am Abend, eine kühle Schlafumgebung und regelmäßige Schlafenszeiten können die Schlafqualität verbessern.

4. Bewegung und Natur

Regelmäßige Bewegung – idealerweise an der frischen Luft – stärkt das Herz-Kreislauf-System, reduziert Stress und verbessert die mitochondriale Gesundheit.

5. Soziale Kontakte und mentale Gesundheit pflegen

Positive soziale Interaktionen wirken sich nachweislich lebensverlängernd aus. Auch Meditation, Achtsamkeit und gezieltes Stressmanagement können helfen, den Cortisolspiegel zu senken und Entzündungen zu reduzieren.

Das Konzept des Exposoms verdeutlicht, wie umfassend Umweltfaktoren unser Altern beeinflussen. Während die Forschung noch am Anfang steht, bietet das Wissen darum bereits heute zahlreiche Möglichkeiten, die eigene Gesundheit aktiv zu verbessern. Indem wir bewusste Entscheidungen für eine gesunde Umgebung, Ernährung und Lebensweise treffen, können wir unseren individuellen Longevity-Faktor gezielt optimieren.

Referenzen

Experte

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Wissenschaftliche Begriffe

Altern

Die biologische Definition des Alterns kann alle Veränderungen im Körper umfassen, die mit dem Altern einhergehen, einschließlich Wachstum, Entwicklung und Reifung. Einige Biologen reservieren den Begriff Seneszenz (siehe unten) für Veränderungen, die mit Funktionsverlust und Abbau im späteren Leben einhergehen, aber im modernen Sprachgebrauch ist Altern ein Synonym für Seneszenz. Demographen haben ihre eigene Definition: Altern ist der Anstieg der Sterbewahrscheinlichkeit, der mit Veränderungen im Körper einhergeht. Dies lässt die Möglichkeit einer negativen Seneszenz (siehe oben) oder einer rückläufigen Alterung zu, bei der die Sterbewahrscheinlichkeit mit zunehmendem Alter abnimmt.

Epigenetik

von altgriechisch ἐπί epi 'dazu, außerdem' und -genetik

Bezieht sich auf Veränderungen der Genexpression einer Zelle, die keine Veränderung des DNA-Codes beinhalten. Stattdessen werden die DNA und die Histone, um die die DNA gewickelt ist, mit entfernbaren chemischen Signalen "markiert" (siehe Demethylierung und Deacetylierung). Epigenetische Markierungen teilen anderen Proteinen mit, wo und wann sie die DNA lesen sollen. Vergleichbar ist dies mit einem Post-it auf einer Buchseite, auf dem "Überspringen" steht. Ein Leser wird die Seite ignorieren, aber das Buch selbst wurde nicht verändert.

Genetik

Wissenschaft von Vererbung und genetischer Variation.

Inflammaging

Entzündungsaltern (der engl. Begriff inflamm-aging beziehungsweise inflammaging ist auch im deutschsprachigen Raum weit verbreitet) bezeichnet die vermehrte Ausschüttung von proinflammatorischen Zytokinen und damit verbundenen chronischen Erkrankungen bei älteren Menschen.

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In der Longevity-Forschung wird immer deutlicher, dass nicht nur unsere Gene, sondern vor allem unsere Umwelt und unser Lebensstil über unsere Gesundheit und Lebensdauer entscheiden. Ein neues Konzept, das sogenannte Exposom, rückt dabei immer stärker in den Fokus. Doch was steckt dahinter, und wie können wir dieses Wissen für ein längeres, gesünderes Leben nutzen?

Was ist das Exposom?

Der Begriff Exposom beschreibt die Gesamtheit aller Umweltfaktoren, denen ein Mensch im Laufe seines Lebens ausgesetzt ist. Dazu zählen nicht nur offensichtliche Einflüsse wie Luftqualität, Ernährung oder Bewegung, sondern auch soziale und psychologische Faktoren, Stress, Schlafgewohnheiten sowie der Kontakt mit Umweltgiften oder Mikroorganismen.

Während das Human Genome Project in den letzten Jahrzehnten unser Verständnis der genetischen Grundlagen von Krankheiten revolutioniert hat, zeigt sich zunehmend, dass Gene allein nicht unser Schicksal bestimmen. Vielmehr sind es die Wechselwirkungen zwischen Genetik und Umweltfaktoren, die über Gesundheit oder Krankheit entscheiden. Wissenschaftler fordern daher ein umfassendes Human Exposome Project, um die Auswirkungen dieser Faktoren besser zu verstehen. Eine aktuelle Studie unterstreicht die Bedeutung dieses Ansatzes und zeigt, dass bis zu 90% der Krankheitslast auf modifizierbare Umweltfaktoren zurückzuführen ist.

Warum ist das Exposom so wichtig für Longevity?

Unsere Langlebigkeit hängt maßgeblich davon ab, wie gut unser Körper mit Umweltbelastungen umgehen kann. Chronische Entzündungen, oxidativer Stress und epigenetische Veränderungen sind zentrale Mechanismen des Alterns, die durch Umweltfaktoren entweder verstärkt oder abgemildert werden können. Ein optimiertes Exposom kann:

  • Entzündungsprozesse reduzieren und Zellalterung verlangsamen,
  • das Immunsystem stärken,
  • die kognitive Gesundheit fördern,
  • und das Risiko für altersbedingte Krankheiten senken.

Wie können wir unser eigenes Exposom positiv beeinflussen?

Obwohl viele Umweltfaktoren außerhalb unserer Kontrolle liegen, gibt es zahlreiche Möglichkeiten, unser individuelles Exposom aktiv zu gestalten:

1. Ernährung optimieren

Eine vollwertige, antioxidative und entzündungshemmende Ernährung mit frischem Gemüse, gesunden Fetten und hochwertigen Proteinen kann den Körper schützen und regenerieren.

2. Giftstoffe vermeiden

Chemikalien in Kosmetika, Reinigungsmitteln und Plastikprodukten können sich negativ auf den Hormonhaushalt und die Zellgesundheit auswirken. Der bewusste Verzicht auf belastete Produkte hilft, die toxische Last des Körpers zu reduzieren.

3. Schlaf und Regeneration priorisieren

Guter Schlaf ist essenziell für die zelluläre Regeneration und den Abbau von Stresshormonen. Die Reduzierung von Blaulicht am Abend, eine kühle Schlafumgebung und regelmäßige Schlafenszeiten können die Schlafqualität verbessern.

4. Bewegung und Natur

Regelmäßige Bewegung – idealerweise an der frischen Luft – stärkt das Herz-Kreislauf-System, reduziert Stress und verbessert die mitochondriale Gesundheit.

5. Soziale Kontakte und mentale Gesundheit pflegen

Positive soziale Interaktionen wirken sich nachweislich lebensverlängernd aus. Auch Meditation, Achtsamkeit und gezieltes Stressmanagement können helfen, den Cortisolspiegel zu senken und Entzündungen zu reduzieren.

Das Konzept des Exposoms verdeutlicht, wie umfassend Umweltfaktoren unser Altern beeinflussen. Während die Forschung noch am Anfang steht, bietet das Wissen darum bereits heute zahlreiche Möglichkeiten, die eigene Gesundheit aktiv zu verbessern. Indem wir bewusste Entscheidungen für eine gesunde Umgebung, Ernährung und Lebensweise treffen, können wir unseren individuellen Longevity-Faktor gezielt optimieren.

Experte

Zürich

Dr. Leonie Bode

Referenzen

Wissenschaftliche Begriffe

Altern

Die biologische Definition des Alterns kann alle Veränderungen im Körper umfassen, die mit dem Altern einhergehen, einschließlich Wachstum, Entwicklung und Reifung. Einige Biologen reservieren den Begriff Seneszenz (siehe unten) für Veränderungen, die mit Funktionsverlust und Abbau im späteren Leben einhergehen, aber im modernen Sprachgebrauch ist Altern ein Synonym für Seneszenz. Demographen haben ihre eigene Definition: Altern ist der Anstieg der Sterbewahrscheinlichkeit, der mit Veränderungen im Körper einhergeht. Dies lässt die Möglichkeit einer negativen Seneszenz (siehe oben) oder einer rückläufigen Alterung zu, bei der die Sterbewahrscheinlichkeit mit zunehmendem Alter abnimmt.

Epigenetik

von altgriechisch ἐπί epi 'dazu, außerdem' und -genetik

Bezieht sich auf Veränderungen der Genexpression einer Zelle, die keine Veränderung des DNA-Codes beinhalten. Stattdessen werden die DNA und die Histone, um die die DNA gewickelt ist, mit entfernbaren chemischen Signalen "markiert" (siehe Demethylierung und Deacetylierung). Epigenetische Markierungen teilen anderen Proteinen mit, wo und wann sie die DNA lesen sollen. Vergleichbar ist dies mit einem Post-it auf einer Buchseite, auf dem "Überspringen" steht. Ein Leser wird die Seite ignorieren, aber das Buch selbst wurde nicht verändert.

Genetik

Wissenschaft von Vererbung und genetischer Variation.

Inflammaging

Entzündungsaltern (der engl. Begriff inflamm-aging beziehungsweise inflammaging ist auch im deutschsprachigen Raum weit verbreitet) bezeichnet die vermehrte Ausschüttung von proinflammatorischen Zytokinen und damit verbundenen chronischen Erkrankungen bei älteren Menschen.

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